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Die Homepage über U-35, ein U-Boot des Typ VII |
KURZFASSUNG
Im Alter von knapp drei Jahren fand U-Boot "U-35" am 29. November 1939 sein Ende. Es war schon lange als "Unglücksboot" im Rahmen seine U-Flottille "Saltzwedel" wegen mehrerer Vorkriegsunfälle bekannt: 1937 von einem Frachter gerammt; 1938 vom Panzerschiff ADMIRAL GRAF SPEE überlaufen und schwer beschädigt; 1939 durch Absturz eines Flugzeuges auf dem Kommandoturm angeschlagen. Gelungene Vorkommnisse gaben es ebenfalls: Erste U-Bootfahrt (zusammen mit "U 28") in den Atlantic unter dem Kommando von Hans-Rudolf Rösing nach Ponta Delgada in den Azoren; Mehrere Fahrten nach Spanien, Ceuta, Gibraltar und Marokko (erst unter dem Kommando von Hermann Michahelles, dann unter Werner Lott). Wegen des Autounfall-Todes von Michahelles, fand der berühmte Otto Kretschmer inzwischen sein erstes Kommando auf "U-35".
Während des Krieges hatte "U-35" zuerst viel Glück. Vor allem gehört hierzu die Geschichte einer einzigen Wasserbombe, die das Boot fast auf 115 Meter-tiefen Meeresgrund ließ. Am 29. November 1939 kam aber ihr Glück zu Ende. "U-35" wurde erst von der HMS ICARUS an der Oberfläche entdeckt, aber wegen zerbrochenen Unterwasserhörgeräts (ASDIC) musste der Zerstörer stundenlang eine Wasserbombenjagd angeben. Die Zerstörer HMS KINGSTON und HMS KASHMIR wurden die Jagd hinzugefügt. "U-35" wurde dann schnell zur Oberfläche und Selbstversenkung gedrängt. "Alle Mann Außenbord!" wurde vom Kommandant, Kapitänleutnant Werner Lott, befohlen. "U-35 Hurra, Hurra, Hurra!" schrieen einige Besatzungsmitglieder als das Boot zum letzten mal von der Wasseroberfläche der eiskalten Nordsee schlüpfte. Die gesamte Besatzung wurde gerettet.
Acht Wochen davor hatte "U-35" die 28-männiger Besatzung des griechischen Dampfers DIAMANTIS für mehr als 24 Stunden an Bord genommen um auf der irischen Küste zu landen. Diese Verletzung der irischen Neutralität führte zu internationalen Schlagzeilen (inkl. das amerikanische LIFE Magazin). Solche Ritterlichkeit wurde jetzt an "U-35" verwendet, als die Besatzung für die nächsten sieben Jahre als Kriegsgefangenen in England und Kanada den Krieg überlebten. Erster Aufenthalt war im Tower of London, wo Lord Mountbatten, Chef der Zerstörer-Flottille, zu Besuch kam. Fluchtversuche, Fernheiratungen, und sogar ein Austausch von Kriegsgefangenen fanden in den nächsten Jahren statt.
Nach Repatriierung kamen drei von der Besatzung nach
Kanada als Einwanderer zurück; noch einer blieb in Schottland. Später fanden
jährliche Bootstreffen in Deutschland statt, sowohl Briefkontakt mit Lord Mountbatten bis zu seinem Mord im Jahre
1979. Wegen norwegischer Ölexploration wurde das Wrack von "U-35"
Juli 1986 auf 190 Meter Tiefe entdeckt und gefilmt. November 2001 wurden zwei
von der Besatzung noch mal im Tower of London "verhört" -
diesmal für einen Dokumentarfilm über die Geschichte des Towers.
Das Buch
"U-35 - Hurra, Hurra, Hurra!"
ist in Vorbereitung.
Empfohlen:
Die Geschichte von Wolfgang Heyda (Kriegsmarine Crew 1932-Niobe) und U-434, im Buch "Silent Runner - Wolfgang Heyda, U-boat Commander" |
2021-02-22
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