Letter from Gerhard Stamer to Lord Mountbatten, 15 December 1957:
Eure
Exzellenz, hoch zu verehrender Herr Admiral! Traditionsgemäss
möchten meine Frau und ich Ihnen, Herr Admiral, und Ihrem gesamten Haus
ein frohes Fest und gesegnetes neues Jahr wünschen! Möchten
Sie alle gesund sein und der Himmel auch weiterhin seine schützenden Hände
über Ihnen zum Segen Ihres Heimatlandes und darüber hinaus der
gesamten freien Welt halten. Leider
ist aus unserem Englandbesuch nichts geworden, weil ein kleiner Erdenbürger,
der Neffe meiner Frau, ihrer Hilfe bedurfte. Wir hatten den kleinen
Mann, jetzt 5 Monate alt, einige Monate hier, da seine Mutter ihn nicht
pflegen konnte. Aber aufgeschoben soll nicht aufgehoben sein und der
Plan, England zu besuchen, besteht weiterhin. Das
ablaufende Jahr hat eine für mich sehr schwere Entscheidung gebracht.
Die Bundesmarine hatte mir angeboten, mich als Fregattenkapitän wieder
einzustellen, die Untersuchungen und Prüfungen verliefen zu meinen
Gunsten aber die unglückliche Teilung Deutschlands hat dann einen
Strich durch die Rechnung gemacht. Mein Bruder lebt ja mit seiner
Familie als Berufsschullehrer für Landwirtschaft - nachdem wir unser
Familiengut in Pommern verloren haben - in der Zone und will solange es
nur geht dort bleiben, das ist die Haltung eines aufrechten Patrioten,
denn es müssen ja auch gute Deutsche in der Zone bleiben, sonst ist ja
eine Wiedervereinigung von innen heraus unmöglich. Bei
dem hervorragenden Nachrichtendienst der Zone könnte mein Eintritt
nicht geheim gehalten werden und es entstünde dann eine recht
schwierige Situation. Ich dürfte nicht mehr zu ihm und er natürlich
auch nicht mehr zu mir. Jetzt
zum Fest wollen wir seine Familie in der Zone in der Nähe von
Frankfurt/ Oder besuchen und hoffen, ohne allzu grosse Schwierigkeiten
hinzukommen. Herr
Admiral, indem ich meiner Frau und meine Wünsche für ein frohes Fest
und gesegnetes neues Jahr nochmals zusammenfasse, verbleibe ich Ihr sehr
ergebener |
Dear
Stamer, Thank
you for your letter of the 15th December. I felt I must answer I had, in
fact, mentioned your name to some of the German Naval authorities and am
glad that you were offered re-employment as a Commander. I
am very sad to note that the division of your family between the two
Zones of Germany has prevented your accepting. You have my deepest
sympathy. All
good wishes for Christmas. Yours
Sincerely, Mountbatten of Burma |
Courtesy of the Mountbatten Archives, Hartley Library, University of Southampton. [39]