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Die Homepage über U-35, ein U-Boot des Typ VII
... 1936 - 1939 ...


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Fünf Vorkriegsfotos von U-35. Die gro�en wei�en Zahlen wurden bei Kriegsausbruch entfernt. [1,8,26]

danzig.jpg (93984 bytes) danzig2.jpg (81915 bytes) Indienststellung von U-35 am 3. November 1936. Erkennbar: Karlgeorg Schuster, Erwin de Terra, Hans Fechter, Klaus Ewerth, Otto Kretschmer, Kurt Schmidt, Anton Thimm, Walter Arnaschus, Willi Ensuleit. [78]

Erinnerungen von Otto Kretschmer
:
Ich war Leutnant auf U-35, in der zweiten Unterwasserflottille. Zusammen mit U-28 waren wir die ersten, die in den Atlantik eintraten, nach Ponta Delgada in den Azoren. Wie �blich vor Abfahrt, machte das Boot Praxisman�ver in der Bucht von L�beck.
Nach ununterbrochen Auf- und Abtauchungen am kalten Dezembertag, gingen Kretschmer und der Kapit�n oben auf dem Kommandoturm, wo Kretschmer eine Zigarre anz�ndete um zu zeigen, dass die Mannschaft einen Rest ben�tigte.
Ich dachte, dass er sie mich m�glicherweise zu Ende rauchen lassen w�rde. Ich sah jedoch seinen Blick und dachte, ‚Nein, das tut er nicht.’
Um weitere Tauchungen zu verz�gern, meldete Kretschmer, dass er unten auf die Plattform ginge, um das Gesch�tz zu entw�ssern. Die Leiter ist er sofort abgestiegen, mit Zigarre noch zwischen seinen Z�hnen festgeklemmt.
Ich war auf dem Vorderdeck und verstellte das Gesch�tz, als PSSSSSSH das Boot tauchte. Als das gr�ne Meer heraufkam, lief ich zum Kommandoturm und versuchte, das Periskop zu erklettern mit der Hoffnung, dass ich durch das optische Rohr gesehen werden k�nnte. Selbstverst�ndlich war es zu �lig, und ich konnte nicht aufstehen.
Noch am Sehrohr h�ngend, schwankte Otto abw�rts mit U-35
.
Als das Wasser dunkelgr�n wurde, liess ich los und bin wieder aufgeschnellt.
Bei drohender Dunkelheit, und ohne Schwimmweste glaubte Otto nicht im eisigen Wasser �berleben zu k�nnen.
Es war im Dezember, und ich trug schwere Kleidung - mein Lederanzug mit Gummi an den Handgelenken und Kn�cheln enthielt etwas Luft und liess mich dadurch an der Oberfl�che. Auch hatte ich Seestiefel die Luft enthielten; letzten Endes musste ich jedoch wie ein Hund paddeln, da die Luft verschwand.
W�hrend Kretschmer �berlegte, ob er aushalten k�nnte, erschien U-35 aus dem Nichts. Man warf ihm einen Rettungsring zu, aber er war zu steif, um an Bord zu klettern.
Sie zogen mich heraus, schoben mich in den Kommandoturm, und dann sagte ich zum Kapit�n: 'Melde mich zur�ck an Bord, Herr Kapit�n.' Er sagte: 'Dank, vielen Dank. Bitte nach unten gehen.' Keine Entschuldigung.
Als ich unten ankam, zog ich alle die nassen sachen aus und trank ein haufen Rum. Sie wissen, da gab's keine Heizung. Ich legte mich in die Koje und machte kr�ftige �bungen mit Armen und Beinen. Dann bat ich um Hei�wasserflaschen, um mich wieder zu erw�rmen. Sonst w�re ich gleich in der Koje gestorben.
H�tte der Kapit�n nicht gerade ins Periskop geschaut, und bemerkt, dass da etwas Komisches war, als sie tauchten ja, dass da drau�en jemand war, w�re Otto Kretschmer bald verschwunden gewesen.
Als das Boot im Hafen ankam, erz�hlte das jemand einem Berichterstatter, und ein Artikel erschien in der Lokalzeitung, dass Kretschmer einen fast t�dlichen Unfall in der Ostsee mit einer Zigarre im Mund �berlebt h�tte.
Offensichtlich war die Zigarrengeschichte nicht wahrheitsgetreu, l�chelte Otto. (inzwischen hat er das Rauchen aufgegeben).

Bevor U-35 in s�dlichere Gew�sser ausging, informierte der Kapit�n den f�r Provisionen verantwortlichen Otto:
Als oberste Regel gilt die Verpflegung der Mannschaft. Wenn alle gut gen�hrt, wird alles gut gehen.
Otto f�hrte die Befehle aus, der Mannschaft Zugang zu den Nahrungsmitteln zu gestatten, 24 Stunden jedem Matrosen zu geben, was er wollte. Leider hatte der Konsum das Budget weit �berschritten, und Otto wurde zur Rechenschaft gezogen.
Ich sollte f�r alles selber bezahlen, so sagte ich ihnen, ich h�tte einfach die Befehle des Kommandanten befolgt. Aber der Kommandant verneinte das, und obgleich ich behauptete, schw�ren zu k�nnen, dass andere es bezeugen k�nnten, musste ich daf�r einstehen.
Das Oberste Kommando erkl�rte, zur�ckschrauben zu k�nnen, sodass der Schuld verringert w�rde. Kretschmer informierte die Mannschaft von jetzt an k�nnten die M�nner ihr gew�hnliches sp�tes Butterbrot haben, aber nur mit Dosenfisch darauf.
Da der Fisch nur zehn Pfennige kostete, konnten wir Geld sparen. Es war der einzige Weg offen
Und es ging.

Otto fuhr
fort mit seinen Pflichten auf U-35, als die auf Mission nach Spanien als internationale Wachtpolizei des spanischen B�rgerkrieges fuhr. Vier U-Boote patrouillierten die Grenzen Spaniens gegen Ru�land und andere Kr�fte.
Wir mussten zwei Grenzen bewachen, eine davon an der franz�sischen Grenze in der Bucht von Biscaya. Wir waren bei El Ferrol, dann bei C�diz, dann in Tanger, Marokko. Die Absicht war den Krieg innerhalb von Spanien zu lassen. [59]
schiffsglocke.jpg (114983 bytes)Die Besatzung von U-35 um 5. Dezember 1936. [78]

ensuleitspanien.jpg (84048 bytes) U-35 in Ponta Delgada, Azoren, Januar 1937.

Von links: Gruber?, unknown, Wilhelm Seifert?, Richard L�neburg, unbekannt, Erwin Sparfeldt, Alfred Hornickel?, Wilhelm Fischer, Wilhelm Ebeling, Max Gei�ler, Karl Reinecke, Willi Ensuleit (neben Turm am Reling) [78]


Urbahns01b.jpg (62631 bytes)Die Besatzung von U-35, September 1937 in Kiel. [90]
U-35 in Cuxhaven, am 18. Oktober 1937, nach einer Ramming mit dem Frachter Duisburg [47]

U-35 unterwegs w�hrend des spanischen B�rgerkrieges. Die Farben Schwarz, Wei� und Rot sind zur leichteren Identifizierung vorne am Kommandoturm in voller H�he aufgemalt; Das imposante Flottenabzeichen ist wahrscheinlich in Gold oder Gelb auf schwarzem Grund.
Anscheinend tragen die Seeleute eine einfach gekn�pfte 4-Knopf-Jacke aus braunem Vorkriegs Arbeitsleinen mit Lederhosen und dunkelblauem Marinepullover; zu beachten ist, dass die flache Seemannskappe bei allen Anl�ssen getragen wurde. [8]
Im Vordergrund: Walter Arnaschus, Erich Bartold May, und Ernst Wensorra. [33]

Walter Roloff, Paul Fichte, Siegfried Bruse, Peter Schwarz, and Johann van der P�tten auf U-35. [56]

U-35 in Cadiz, Spanien, w�hrend des spanischen B�rgerkrieges. Johann van der P�tten, Karl Schnute, Peter Schwarz, Paul Fichte, Karl Sommerer, Siegfried Bruse. [47]

Neujahr 1939 auf U-35 w�hrend des spanischen B�rgerkrieges, wahrscheinlich in El Ferrol. Am Ufer: Gottlob Wilhelm Fischer, Georg Ludwig Hengen, Walter Arnaschus, Johannes Martin. Auf U-35: Theodor Sch�tt, unbekannt, Ernst Wensorra, Peter Schwarz, Johann van der P�tten, Paul Fichte, Helmut Parthum, Erich Herrmann. [47]

Proviantreinigung: Johann van der P�tten, Walter Kalabuch, Karl Schnute, Gerhard Marx, Wilhelm Janssen, Peter Schwarz, Gerhard Freier. [47]

Karl Schnute, Karl Sommerer, Johannes Weigand, Paul Fichte und Willi Jacob in Spanien. [47]

Die Besatzung von U-35 in Spanien, 1939. Siegfried Bruse, Paul Fichte, Peter von der Helm, Gustav Horstk�tter, Willi Jacob, Martin M�ller, Johann van der P�tten, Rockenfeller, Walter Roloff, Hans-Joachim Roters, Karl-Heinz Schmidt, Karl Schnute, Albert Schrader, Peter Schwarz, Theodor Sch�tt, Karl Sommerer, Johannes Weigand, Ernst Wensorra [44]

Besatzungsmitglieder von U-35 am Strand in Spanien: Siegfried Bruse, Willi Jacob, und Theodor Sch�tt [44]

Die Besatzung von U-35 in Spanien. [64]

U-35 Besatzungsmitglieder beim Gesch�tzschiessen. Von links: Rudi Schmidt, Erich Herrmann, Willi Jacob, [unbekannt], Gottlob Wilhelm Fischer (vorne), [unbekannt], [unbekannt], Johann van der P�tten. [47]

U-35 Besatzungsmitglieder Stefan D�bele, Richard Menzel, Wilhelm Strauss, Lindemann, Martin M�ller, Otto Wagner, Karl Fehr. [47,72]

U-35 - Brennstoff�bernahme von der Westerwald. Das andere U-Boot ist unbekannt. Erkennbar sind Peter Schwarz und Karl Sommerer. [47]

Durch das Turmluk. Von links oben: Rudi Schmidt, 2X unbekannt, Heinz Sandm�ller, Karl Schnute, Willi Jacob, unbekannt, Hans-Bernhard Michalowski, Peter Schwarz. [47]

Die Saltzwedel Flottille in Bremen. Links bis rechts: U-25, U-27, U-28, U-29, U-30, U-33, U-35. [47]

U-35 mit U-32 in der Schleuse; auslaufen nach Spanien am 5. Februar 1938. [47]

Kptlt. Werner Lott auf U-35, und Kptlt. Paul B�chel auf U-32. [60]

Schwarz06a.jpg (47595 bytes)U-35 mit ADMIRAL SCHEER im Hintergrund.

Gerhard Stamer (rechts) und andere auf U-35. [56]

Erich May, Ernst Wensorra und Rudi Schmidt. [47]


Absturz einer Klemm 35
auf U-35 in Warnem�nde im Fr�hsommer 1939. Das Flugzeug wollte wohl auf dem Flugplatz des gegen�berliegenden Ufers landen (siehe Grafik des Flugplatzes Warnem�nde von 1938). Dort war zu dem Zeitpunkt eine Ausbildungseinheit stationiert. Es flog viel zu tief und streifte mit der rechten Tragfl�che den Turm von U-35. Dabei brach die Fl�che ab, und das Flugzeug st�rzte in die Warnow. Martin M�ller hat dann den Piloten mit seinem Messer aus den Gurten geschnitten und vor dem Ertrinken bewahrt. Als Belohnung wurde der ganzen Mannschaft von U-35 ein Freiflug zugesagt, der leider wegen Kriegsausbruch ausfiel. Den Piloten hat man sp�ter wieder in Kanada getroffen. [44,47]


W�hrend Man�ver-�bungen wurde U-35 am 17. Juni 1938 gegen 10:07 Uhr vormittags von dem Panzerschiff ADMIRAL GRAF SPEE gerammt. Die Folgen waren ein erheblicher Schaden an U-35 und eine besch�digte Schiffsschraube der ADMIRAL GRAF SPEE. [31]
U-35 nach der Parade. Flottillechef Hans Ibbeken im Vordergrund. [72]
 
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Während eines Friedensmanövers hatte U-30
eine fast tragische Kollision mit einem Schwesterschiff. Der Kommandant von U-30, Fritz-Julius Lemp, behielt einen bemerkenswert "kühlen Kopf" und meisterte die brisante Situation. Er bekam eine Auszeichnung (Belobigung) durch Karl Dönitz und dem Kommandeur der Flottille Saltzwedel, Hans Ibbeken. Ebenfalls wurde Die Besatzung (3 Offiziere und 40 eingeschriebene Seeleute) ausgezeichnet. Laut Clay Blair [6] soll das Schwesterschiff U-35 gewesen sein. Der Unfall wurde aber durch Besatzungsmitglieder von U-35 nicht bestätigt. Es handelte sich sicherlich um ein anderes U-Boot.
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2021-02-22
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