Feindfahrten |
U-35 wurde die Feldpost Nr. M 21 203 gegeben. [3]
Bei Kriegsbeginn wurde die Identifizierung von U-35 entfernt. Besatzungsmitglied Otto Wagner. [55,72] |
Erste Feindfahrt
09 September 1939 - 12 Oktober 1939.
Am 9. September wurde U-35 erfolglos von dem britischen U-Boot HMS URSULA (Lt Cdr G C Phillips) vor Helgoland
angegriffen.
U-35 stoppte und suchte, unter strenger Beachtung der
Prisenordnung nach Schiffen. Die Sicherheit der Besatzungen stand dabei immer im
Vordergrund.
U-35 gestattete am 18. September 1939 dem britischen
Fischdampfer ALVIS die Weiterfahrt, nachdem festgestellt wurde, dass die Besatzung kein Land mit den verf�gbaren Rettungsbooten erreichen konnte. Als Gegendienst
wurde Werner Lott vom britischen Kapit�n Albert
E. Thomason gewarnt, dass der Flugzeugtr�ger ARK ROYAL der ROYAL NAVY im gleichen Gebiet
kreuzte. Hier anklicken f�r weitere Infos zur ALVIS.
Der englische Kapit�n wird vom U-Boot-Kommandanten auf dem Turm verh�rt Werner Lott (rechts) mit dem Kapit�n der ALVIS, Albert E. Thomason. [32] |
Unter Aufsicht des Prisenoffiziers wird die Ladung des angehaltenen Dampfers von Bord gehievt I. WO Heinz Erchen auf ALVIS; ganz links ist Albert E. Thomason erkennbar. [32] |
Hier anklicken f�r weitere Infos zur ARLITA.
Hier anklicken f�r weitere Infos zur LORD MINTO.
Hier anklicken f�r weitere Infos zur NANCY HAGUE.
Am 21. September 1939 fuhr U-35 den zweiten Angriff auf einen Konvoi im 2.
Weltkrieg. U-35 torpedierte und besch�digte den Tanker TEAKWOOD (6014BRT), Konvoi OA 7-, s�dwestlich der Scillies.
Sp�ter wurde U-35 durch einen britischen Zerst�rer in Angriff genommen. Nur eine Wasserbombe schaffte das Ziel (nach Ansicht des
Zerst�rerkapit�ns war Kontakt zweifelhaft).
Die Wasserbombe wurde so genau platziert, dass diese ein Periskop zerst�rte und das Gebl�sesystem
au�er T�tigkeit setzte. U-35 erreichte bei 115 Meter einen vorher nicht m�glich gehaltenen Tiefpunkt.
Trotz leckender Ventile wurden sofortige Reparaturen vom Leitenden Ingenieur, Gerhard Stamer, und auch Theodor
Sch�tt, durchgef�hrt, welche das Boot retteten und ihnen am 12. Oktober 1939 das Eiserne Kreuz II. Klasse als Ehrung einbrachte.
Am 30. September 1939 sichtete U-35 die abgedunkelte Silhouette des 45.000 BRT Passagierschiffes
AQUITANIA in einer Entfernung von knapp 500 Metern. Die AQUITANIA wurde auf Grund der Seekriegs-Ordnung, die untersagte solche Schiffe anzugreifen, nicht versenkt. Ironischer Weise war die Seekriegs-Ordnung bereits au�er Kraft gesetzt, war aber noch nicht an
U-35 �bermittelt worden. So konnte die AQUITANIA unbehelligt weiterfahren.
Am 1. Oktober versenkte U-35 in der N�he von Ushant mit Torpedos den belgischen Dampfer
SUZON (2239 BRT):
Am 3. Oktober 1939 sichtete die Besatzung von U-35 den unter britischer Flagge laufenden, griechischen Frachter
DIAMANTIS (4990 BRT) 40 Seemeilen westlich der
Scillies und Lands End. U-35 tauchte bei schlechtem Wetter auf und informierte die Besatzung der
DIAMANTIS �ber die bevorstehende Versenkung ihres Schiffes.
Da die See sehr "rauh" war und �u�erst ungeeignet f�r Rettungs-Boot-Aktionen, wurden die 28 Besatzungsmitglieder an Bord von
U-35 genommen.
Rettung der Besatzung der DIAMANTIS; Gem�lde von Heinz Pfeifer.
Am n�chsten Tag wurden die M�nner an einem bewohnten Strand, der Dingle Bay, im neutralen Irland abgesetzt. U-35 Besatzungsmitglied Walter Kalabuch ruderte die Griechen, mehrere hintereinander, vom U-Boot bis zum Strand (daf�r bekam er am 12. Oktober 1939 das Eiserne Kreuz, II. Klasse). Nachdem alle M�nner sicher am Strand waren, zog sich U-35 langsam �ber Wasser auf See zur�ck. Das Boot wurde bis zu seinem Verschwinden im Nebel beobachtet.
U-35 wurde im amerikanischen Magazin LIFE vom 16. Oktober 1939 auf der Titelseite abgebildet (oben links: Obersteuermann Walter Arnaschus), und das Diamantis Vorkommnis wurde erw�hnt:
Kptlt. Werner Lott, der Kommandant von U-35, erhielt sp�ter f�r diese menschliche Hilfsbereitschaft vom Kommando der U-Boote einen Verweis. [4,5,23,25,38,42]
Dieses Vorkommnis ist auf seiner eigenen Seite beschrieben (hier klicken; leider noch auf Englisch)
Nach langer Kaperreise l�uft das U-Boot in seinen Heimathafen
ein U-35 kehrt von der ersten Feindfahrt nach Wilhelmshaven zur�ck. [32] |
Auf dem Mast weht der lange Heimatwimpel Willi Dietrich. [32,33] |
Endlich geht's mit Zeugbeutel, �berzieher und - langem Bart an
Land! Sp�ter, im Landquartier, wird man sich landfein machen Wilhelm Janssen und Paul Liebau [32,33] |
Das U-Boot hat festgemacht und der Kommandant macht dem
Befehlshaber der Unterseeboote, Kommodore D�nitz, Meldung. Sowohl dem
Kommandanten wie seinem Boot sieht man die Strapazen der langen
Kaperfahrt an Werner Lott (rechts) [32] |
Der Dank des F�hrers: die vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine
verliehenen Kreuze Heinz Erchen, Karl Schnute, und Werner Lott [32,33] |
"Und wieviel Urlaub k�nnt Ihr Jetzt brauchen?" - "Vierzehn Tage,
Herr Kommodore!" - "Bewilligt!" Admiral Karl D�nitz begl�ckw�nscht die Besatzung von U-35: Paul Fichte, Rockenfeller, Willi Jacob, Heinz Pfeifer, Richard Friedrich L�neburg, Gustav Horstk�tter [32,33] |
Von U-Boot Kaperfahrt zur�ckgekehrt!
Die Gruppenaufnahme zur Erinnerung an die erste lange Kaperreise [32,33] |
Noch ein Foto der Besatzung. [35] |
Die erste Zigarette in der Heimat. Auf See durfte man nur
schichtweise rauchen: immer nur ein Mann durfte zum Rauchen auf die Br�cke Johannes Weigand, Richard Friedrich L�neburg, Karl Schnute, und Ernst Wensorra [32,33] |
Die erste Post aus der Heimat erwartet die M�nner von U ... in
ihren Quartieren Paul Liebau und Gerhard Oppermann [32,33] |
Das ist die Komb�se des U-Bootes! Auf drei kleinen Kochstellen hat
der Koch f�r die Besatzung zu sorgen Ist aber nicht der Koch, Martin M�ller, sondern Gerhard Oppermann [32,33] |
Zweite Feindfahrt
18 November 1939 - 29 November 1939.
U-35 verlie� Wilhelmshaven, um in der N�he der Orkney Inseln gegen britische Marine-Einheiten zu operieren. Nach wenigen Tagen stand
U-35 n�rdlich von Pentland Firth mit Kurs auf die Fair Isle Passage.
Das Boot patrouillierte am 28. November bei hoher See �stlich der Shetland Inseln, wo der schwere Kreuzer HMS NORFOLK gesichtet wurde. Man brach die Funkstille, um den Standort zu melden. Zw�lf Meilen nord�stlich fing U 47 unter G�nther Prien den Funkspruch auf und setzte den Kurs, um einzugreifen.
29 November 1939.
Morgengrauen.
U-35 kreuzte �stlich der Shetland Inseln, 60,53N x 02.47O, in der Nordsee. Der britische Zerst�rer HMS ICARUS (Lt Cdr C D Maud) bemerkte das Boot und griff
U-35 an. Gleichzeitig schlug man Alarm zum Nottauchen, und U-35 ging auf 229 Fu� Tiefe, um Fluchtkurse zu steuern.
Die Sonar-Ger�te der HMS ICARUS funktionierten nicht; Wasserbomben mit einer Tiefeneinstellung von 250
Fu� wurden aber sowieso geworfen um die Jagd zu vort�uschen. Zwei weitere Zerst�rer, die HMS KINGSTON (Lt Cdr P Somerville) und die HMS KASHMIR (Lt Cdr H A King), folgten dem Alarm der HMS ICARUS. Die Zerst�rer standen unter dem Befehl von Captain Lord Louis Mountbatten, dieser an Bord der HMS KELLY. HMS KINGSTON
griff mit Wasserbomben an. Dabei wurden die Tiefenruder von U-35 besch�digt und eine ung�nstiger Neigungswinkel verursacht. Bei einem Versuch, das Boot auszupendeln und die Rudergewalt zur�ckzuerlangen, wurden alle verf�gbaren M�nner in den vorderen Torpedo-Raum geschickt. Das Boot wurde auf volle Geschwindigkeit gebracht; leider vergeblich. Die Wasserbomben hatten auch die Treibstoff- und Ballasttanks besch�digt. Der Ballast konnte nicht in den Bug verlagert und das Boot nicht stabilisiert werden.
Das Boot war pl�tzlich an der Oberfl�che. HMS KASHMIR feuerte ein
Warnschuss �ber U-35 ab. Die ganze Mannschaft st�rzte sich �ber Bord in das sehr kalte Wasser.
HMS KASHMIR und HMS KINGSTON retteten die gesamte Besatzung von 43 M�nnern. Als Letzte hatten Werner Lott und Gerhard Stamer das Boot verlassen. [4,5,6,19]*
Die Besatzung von U-35 verl�sst das Schiff (von Able Seaman Ray Cole an Bord HMS KASHMIR fotografiert) [60] |
Vom Kriegstagebuch der Seekriegsleitung Teil A, 04. Dezember 1939:
"U-35" (Kaptlt. Lott) meldet sich nicht mehr auf Anruf. Mit der M�glichkeit seiner Vernichtung mu� leider gerechnet werden. Engl. Meldung spricht von Versenkung eines Ubootes in der Nordsee, wobei 5 Offiziere und 38 Mann in Gefangenschaft geraten sein sollen.
und am 12. Dezember 1939:
Der bereits vermutete Verlust von "U-35" (Kapit�nleutnant Lott) wird durch ein Bild des Kommandanten in einer d�nischen Zeitung best�tigt. Damit ist das achte Boot in Verlust geraten. [1]
* Im Buch Embleme, Wappen, Malings Deutscher U-boote 1935-1945 (Georg Högel) wird die Behauptung eines britischen Seemannes erhoben, Werner Lott habe sich auf dem Kommandoturm festgebunden, um mit dem Boot unterzugehen, und zwei Besatzungsmitglieder hätten ihn losgeschnitten.
Die Behauptung konnte nicht bewiesen werden.
Die Erz�hlung f�hrt mit der Besatzung als Kriegsgefangene fort
Das Wrack von U-35 wurde im Juli 1986 auf der Wiking Bank in der Nordsee entdeckt. [11]
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